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Klosterhof Scheunenremise





Der Ort Brunshausen ist klein, eigentlich besteht er nur aus der Klosteranlage und ein paar Aussiedlerhöfen. Aber er ist alt – entstanden durch die Liudolfinger im 8. Jhd. und zur barocken Blüte gebracht im 17. Jhd. durch Ernestine Elisabeth Antonia von Sachsen-Meinigen. Aber dann? Profanierung, Leerstand und langsamer Niedergang der Anlage. Im Krieg wurde das Kloster durch die Nationalsozialisten missbraucht – jedoch was kam danach? Es war die Stunde Null, auch für Brunshausen. Mit dem großen Flüchtlingstreck aus dem Osten wurde Brunshausen wieder bevölkert. Bis in die 50er Jahre lebten in Brunshausen über 150 Menschen in einfachen Verhältnissen, aber mit der Hoffnung, wieder etwas aufzubauen. Und das taten sie.
Einige Kinder aus der Zeit berichteten, dass es für sie die schönste Zeit in ihrem Leben gewesen war – andere aber dachten mit Grauen an die Armut und die prekären Verhältnisse zurück. Der angrenzende Hof wurde in den frühen 50ern zu einer eigenständigen Hofstelle umgewandelt; unterhalb des Klosterhügels entstand die, für manche legendäre, „AUER-Kantine“ und es wurde fleißig gebaut und verändert. Nach und nach verließen viele Bewohner Brunshausen und zogen weiter, meistens in das damals prosperierende Ruhrgebiet, wo in den Kohlegruben händeringend nach tatkräftigen Arbeitern gesucht wurde. Im Kloster füllte sich der frei werdende Platz mit neuen Mitbürgern, die „Gastarbeiter“, die in der AUER-Glasfabrik Arbeit fanden.
Zeitgleich begann Ende der 60er die historische Einordnung des Klosters mit großen Ausgrabungen – 1958 im sog. „Großen Garten“ und in den Folgejahren in und um die Klosterkirche. Zutage kam u.a. ein Steinfundament für ein Langhaus aus dem 8. Jhd., das wahrscheinlich dem namensgebenden Brun, Sohn Liudolfs, zu zuordnen ist.
Später, in den bunter werdenden 70er Jahren, kamen junge Menschen aus Gandersheim, die das neue Lebensgefühl in vollen Zügen genießen wollten. Datscha-Suchende Westberliner gesellten sich schon früh dazu, um „auf dem Land“ das neue, andere und alternative Leben zu suchen. Aus der Suche wurde das Finden – von Bhagwan und der spirituellen Erweiterung des Daseins. Bis zur Sanierung des Klosters Ende der achtziger Jahre war das Kloster ein Asyl und eine Quelle für missverstandene Jugendliche.
Am Ende dieser Entwicklung stand die Umwandlung des Klosters in ein Kulturzentrum. Es wurde gepflegter, geordneter, leerer. Schaut man sich auf den alten Bildern die doch recht imposante Klosteranlage an, fällt auf, wie viele Gebäude über die letzten Jahrzehnte verschwunden sind – zuletzt die alte Mühle unterhalb des Klosters, die einem geplanten Hochwasserrückhaltebecken im Wege stand. Dieser leise Verlust ging einher mit dem Verlust der Bewohner, die sich in der ganzen Welt verstreuten. Heute ist das Kloster Brunshausen ein überregional bekannter Ort der Gastlichkeit, von der damaligen Atmosphäre aber können nur noch die ausgestellten Bilder erzählen.
Mit der Ausstellung „Wir kommen nicht von hier …“ möchten der Klosterhof den Brunshäuser Menschen ein kleines Denkmal setzen, nicht als Dokumentation sondern als Hinweis, dass Menschen von überall herkommen und trotzdem zusammen leben können, auch wenn die unterschiedlichen Lebensstile nicht immer kompatibel sind.
Die Ausstellung wurde von Benno Löning zusammengestellt und ist täglich zu besichtigen. Ein Flyer zur Ausstellung mit einem kurzen zeitlichen Überblick liegt aus. Der Eintritt ist kostenlos. Der Klosterhof möchte die Besucher auffordern, ihre Gedanken zur Geschichte oder Zukunft Brunshausens im Besucherbuch mit den Bewohnern zu teilen.
Inzwischen ist die Ausstellung Teil des “Dorfschönheiten” Projekts mit dem Förderverein der Landesgartenschau Bad Gandersheim. So sind in den ganzen 15 Dörfern von Bad Gandersheim auf öffentlichen Plätzen eine Auswahl von etwa 20 privaten Fotos zu besichtigen.
Das Buch zum Ausstellungsprojekt “Dorfschönheiten”, erschienen November 2022, hat 232 Seiten, 280 Abbildungen, ist Hardcover und ist für 24,90 Euro erhältlich im Haus & Hofladen des Klosterhof Brunshausen und bei der Buchhandlung Pieper in Bad Gandersheim.
Café im Klosterhof, Saal

Tom Shaka, der virtuose und hoch geschätzte Meister des „acoustic blues“, Gitarrist und Harpspieler, der nebenbei auch Ukulele, und Mandoline beherrscht, gehört seit Jahren zu den Größen der internationalen Blues-Szene. Nachhaltig inspiriert durch die Afro-Amerikanische Bluesmusik und durch Genre-Pioniere wie Charley Patton, Robert Johnson und John Lee Hooker, steht Tom Shaka für authentischen und rauen Blues, der im besten Sinne – direkt vom Herzen kommt – kommt. Wer Tom Shaka je auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass er den Blues nicht nur spielt, sondern dass er ihn lebt. Seine Musik ist geprägt von tiefer Leidenschaft und Intensität. Während Tom spielt und singt, stampft sein linker Fuß unaufhörlich den Rhythmus der Songs in den Boden. Auf diese Weise zelebriert er den Blues; schweißtreibend und rau und dabei stets authentisch. Heute lebt Tom Shaka, US-Amerikaner mit sizilianischer Herkunft, in der Lüneburger Heide in Deutschland. Seine Konzertreisen brachten ihn bislang quer durch Europa und die Vereinigten Staaten. Die erste LP veröffentlichte Tom Shaka 1979. Seit dem sind zwei LPs und 15 CDs bei verschiedenen Labels erschienen, zuletzt das Album “Medicine Man Blues”, sein drittes Album bei Blind Lemon Records.
Zur musikalischen und historischen Einstimmung stellt Axel Küstner zum Thema einige seltene Schellackplatten der 1920er und 30er Jahren aus seiner Sammlung vor.
Empfohlener Eintritt: 12 Euro und der Hut geht um …

Dieses Duo (Veronica Sbergia & Max De Bernardi) spielt eine aufregende Mischung aus Blues, Blues, Ragtime, Swing, Gospel & Hillbilly Songs. Mit ihrer unglaublichen Spielfreude & dynamischen Bühnenshow begeistern sie jedes Publikum.
Das italienische Duo aus Mailand liebt es auf ihren Reisen das Publikum zu unterhalten und dabei das musikalische Vermächtnis der 1920er und 1930er Jahre mit ausschließlich akustischen Instrumenten wie Ukelele, Waschbrett und natürlich Gitarre aufrecht zu erhalten. Den Klang der Zeit reproduzieren sie originalgetreu, aber immer mit einem modernen Twist und einer Prise Humor. Mit dem Duo Red Wine Serenaders haben Veronica Sbergia und Max De Bernardi in Toulouse den European Blues Challenge gewonnen (2013) und wurden 2015 ausgewählt, Italien für den International Blues Challenge in Memphis, USA zu vertreten.
Zum Auftakt um 19 Uhr wird Axel “Hot Wäx Äx” Küstner einige seltene Schellackplatten zur Einführung vorspielen. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
Empfohlener Eintritt: 12 Euro und der Hut geht um …
Saal, Klosterhof Brunshausen
Am 17. Juli im Saal Café im Klosterhof in Brunshausen. Podiumsdiskussion zu Shakespeare mit Weinbegleitung und Imbiss. EINTRITT FREI.
Innenhof Klosterhof, Open Air

Genießen Sie in einzigartiger Atmosphäre eine Sonntagsmatinee für die ganze Familie. Der Intendant liest Shakespeare Sonette. Der Eintritt ist frei.
Reservierungen können leider nicht entgegen genommen werden, Einlass ist ab 10:15 Uhr, Getränkebestellungen werden im Café entgegen genommen.